Wege zur Selbstbestimmung: Wenn das Leben fremdbestimmt wirkt

By: Redaktion

Fühlen Sie sich manchmal von außen eingeengt? Sie sind nicht allein. In unserer Welt ist es wichtig, Autonomie zu stärken. Dieser Artikel zeigt, wie Sie mehr Kontrolle über Ihr Leben gewinnen und Ihre Menschenwürde schützen können.

Zentrale Erkenntnisse:

  • Selbstbestimmung bedeutet, das Gefühl zu haben, sein Leben selbst zu bestimmen.
  • Fremdbestimmung kann ein Hauptgrund für Burnout sein.
  • Fünf Schritte zur Stärkung der Selbstbestimmung: Ziele setzen, danach handeln, Veränderungen umsetzen, dranbleiben und Widerstände einkalkulieren.
  • Erfolgreiche Menschen müssen aufpassen, nicht Gefangene ihres eigenen Erfolgs zu werden.
  • Selbstbestimmtes Leben erfordert Mut, aber zahlt sich langfristig aus.

Begriffe rund um Selbstbestimmung

Fremdbestimmung: Das Gegenteil von Selbstbestimmung

Fremdbestimmung steht im Gegensatz zur Selbstbestimmung. Ein selbstbestimmter Mensch passt sich seinem Wesen an. Ein fremdbestimmter Mensch passt sich etwas an, das nicht zu ihm passt. Das kann durch andere oder falsche Selbstbilder geschehen.

Manche denken, Selbstbestimmung bedeutet, dass man machen kann, was man will. Das stimmt nicht. Selbstbestimmung bedeutet, dass man sich selbst kennt und sich selbst versteht.

Selbstbestimmung Fremdbestimmung
Übereinstimmung mit dem eigenen Wesen Verfehlung des eigenen Wesens
Autonomie Heteronomie
Subjektivität Objektivität
Identifikation mit sich selbst Mangelnde Identifikation

Die Begriffe Fremdbestimmung und Selbstbestimmung sind eng mit Autonomie, Heteronomie, Subjektivität, Objektivität und Identifikation verbunden.

Steuerungsinstanz und seelische Gesundheit

Ebenen der Identifikation

Die Essenz des Menschen liegt in seiner Subjektivität, nicht in seiner Objektivität. Je mehr wir nach dem Selbst des Körpers fragen, desto mehr entdecken wir den Kern des Individuums – seine Subjektivität. Dieser Kern ist unverletzlich, wenn alle Schale von ihm fällt.

Er ist die Möglichkeit, der Geist, der erkennen und handeln kann. Nur durch Selbstbestimmung kann sich seelische Gesundheit erlangen. Wer sich selbst nicht bestimmen kann, stimmt sich nicht mit sich selbst überein und ist seelisch krank.

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Die Identifikation ist wichtig für die Selbstbestimmung. Wir müssen uns auf verschiedenen Ebenen – Körper, Psyche, Werte und Überzeugungen – wahrnehmen und anerkennen, um unser Leben zu steuern.

Ebene der Identifikation Bedeutung für die Selbstbestimmung
Körperliche Identifikation Akzeptanz und Wertschätzung des physischen Selbst als Ausgangspunkt der Selbstwahrnehmung
Psychische Identifikation Bewusstsein über die eigenen Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse als Grundlage für autonomes Handeln
Wertebezogene Identifikation Klarheit über die eigenen Überzeugungen und Prinzipien, die das Handeln leiten

Identifikation

Nur wer sich auf diese Ebenen der Identifikation einlässt, kann sein Leben selbstbestimmt gestalten. So bleibt er psychisch gesund.

Wenn man sein Leben nicht mehr selbst gestalten kann

Wir streben nach Selbstbestimmung und Autonomie, aber oft stoßen wir auf Grenzen. Die Menschenwürde und unser Recht auf Entscheidungsfreiheit können eingeschränkt sein. Das passiert, wenn wir unser Leben nicht mehr selbst bestimmen können.

Manchmal können wir unsere Partnerwahl nicht selbst bestimmen. Oder es gibt andere Lebenssituationen, in denen wir auf andere angewiesen sind. Diese Situationen zeigen, dass unsere Selbstbestimmung eingeschränkt ist. Aber meistens sind diese Einschränkungen nicht böse. Sie kommen aus der Art, wie wir miteinander leben.

„Mensch wird man nur unter Menschen; erspriessliches Zusammenleben gibt es nur in eingerichteter Ordnung; was man weiß, weiß man nur von anderen, auch die Sprache, die man spricht, ist jene der anderen.“

Das Zitat zeigt, dass wir in Beziehungen und Abhängigkeiten leben. Unsere Autonomie ist also begrenzt. Es ist wichtig, einen Balanceakt zwischen Selbstbestimmung und Fremdbestimmung zu finden. So können wir ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen.

Einschränkungen der Entscheidungsfreiheit

Heute sind wir mehr als je zuvor frei in unserer Selbstbestimmung. Doch diese Freiheit bringt auch Herausforderungen mit sich. Es geht darum, die richtige Balance zwischen Entscheidungsfreiheit und Abhängigkeit zu finden.

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Früher war das Leben stärker fremdbestimmt. Heute müssen wir unseren eigenen Lebensweg gestalten.

Anspruch und Abhängigkeit

Die gestiegene Selbstbestimmung bringt auch mehr Ansprüche mit sich. Die Quaterlife-Crisis zeigt, wie die vielen Lebenswege Mittzwanziger unter Druck stehen. Die ständige Präsenz perfekt inszenierter Leben in sozialen Medien verunsichert viele.

Viele geraten in eine Abhängigkeit von der Außenwahrnehmung. Stattdessen sollten sie sich selbst feiern.

  • Bildungsfreiheit: Jeder sollte das Recht auf Bildung haben
  • Meinungsfreiheit: Jeder Mensch sollte das Recht haben, seine Meinung frei zu äußern
  • Künstlerische Freiheit: Künstler sollten die Freiheit haben, ihre kreativen Fähigkeiten auszudrücken
  • Freiheit zur sexuellen Orientierung: Jeder sollte die Freiheit haben, seine sexuelle Orientierung zu wählen

Die Freiheiten sind wichtige Errungenschaften. Doch sie können auch mit Ansprüchen und Abhängigkeit einhergehen. Es ist wichtig, einen ausgewogenen Weg zu finden.

Entscheidungsfreiheit

Um die Balance zu halten, kann die „1%-Methode“ helfen. Kleine Veränderungen führen langfristig zu mehr Entscheidungsfreiheit.

Mechanismen der Entmündigung

Heute scheint der Wunsch nach Individualität sehr stark. Doch in der Welt der Smartphones entstehen neue Gruppen, die uns vorgaukeln, wir könnten frei sein. Tatsächlich werden wir aber von diesen Gruppen beeinflusst.

Die Botschaften in diesen Gruppen sind einfach und nah am Nutzer. Sie halten den Schein der Selbstbestimmung aufrecht. Doch in Wirklichkeit wirken Mechanismen der Fremdbestimmung und Entmündigung. Die Ideale von Individualismus und Demokratie werden durch Manipulation und Wissenschaft untergraben.

Die Gefahr ist, dass wir unser Leben nicht mehr selbst bestimmen können. Wir werden zu Objekten, die von Algorithmen und kommerziellen Interessen bestimmt werden. Es ist wichtig, die Mechanismen der Entmündigung zu erkennen, um unsere Freiheit zu schützen.

Vorsichtsmaßnahmen gegen Fremdbestimmung

Fremdbestimmung ist anders als die, die wir aus dem Zusammenleben mit anderen lernen. Sie ist eine Art sozialer Toleranz. Wenn wir anerkennen, dass wir alle unterschiedliche Interessen haben, können wir besser miteinander umgehen.

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Respekt entsteht, wenn wir lernen, auf andere Rücksicht zu nehmen. Zuhören ist dabei sehr wichtig. Nur so finden wir eine Balance zwischen Selbstbestimmung und Fremdbestimmung.

Die UN-Behindertenrechtskonvention betont die Rechte von Menschen mit Behinderung. Sie fordert, dass sie selbst entscheiden dürfen. Der UN-Fachausschuss sprach sich 2014 für unterstützende Entscheidungsfindung aus.

Neue Gesetze sollen die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen schützen. Sie sollen nicht nur für sie, sondern auch für ihre Entscheidungen sorgen. Das Deutsche Institut für Menschenrechte unterstützt diese Idee.

Der Nürnberger Kodex und die Deklaration von Helsinki legten ethische Regeln für medizinische Forschung fest. Sie betonen die Wichtigkeit der Einwilligung der Teilnehmenden.

Michael Balint war schon in den 1950er Jahren für die Selbstbestimmung der Patient*innen. Loh et al. (2007) beschrieben, wie wichtig eine gute Beziehung zwischen Patient*in und Arzt*Ärztin ist.

Um vor Fremdbestimmung geschützt zu sein, brauchen wir Gemeinsinn, Demokratie und Verantwortung. Nur so können wir unsere Individualität schätzen und zugleich auf andere Rücksicht nehmen.

Fazit

Echte Selbstbestimmung braucht viel Arbeit. Wir müssen uns selbst und unsere Umwelt verbessern. Das gilt von zu Hause bis zur Gesellschaft. Wir können nie ganz frei sein, aber wir können immer kämpfen, um unsere Freiheit zu behalten.

Selbstbestimmung hilft uns, uns selbst zu finden. So können wir unsere Autonomie, Gemeinsinn und Menschenwürde bewahren. Wenn wir nur Objekte sind, verlieren wir unser wahres Wesen. Fremdbestimmung schadet unserer seelischen Gesundheit.

Wir müssen selbst entscheiden, wie wir leben wollen. Wir müssen uns von äußeren Zwängen befreien. Das ist eine langfristige Aufgabe, die Geduld und Selbstreflexion erfordert. So können wir unser Bestes herausholen und ein erfülltes Leben führen.

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